Kinder loben: Was sagt die Wissenschaft dazu?

Wenn etwas gut gemacht wurde, wird gern ein Lob als Belohnung vergeben. Das ist einfach und sorgt beim Empfänger für ein gutes Gefühl. Jedoch gibt es eine Form des Lobes, die bei Kindern zu Verhaltensweisen führen kann, die nicht beabsichtigt sind.

Li Zhao, Gail Heyman, Lulu Chen und Kang Lee untersuchten, ob das Loben von Kindern für ihre Intelligenz (eine Fähigkeit) dazu führen kann, andere zu täuschen. Andere Bedingungen in der Untersuchung waren, ein leistungsorientiertes Lob auszusprechen („Das hast du dieses Mal aber gut gemacht“) oder gar nicht zu loben.

In dieser Studie spielten drei- bis fünfjährige Kinder ein Ratespiel, bei dem der Versuchsleiter eine Karte hinter einem Sichtschutz mit einer Zahl zwischen 3 und 9 versteckt hielt. Den Kindern wurde wiederholt gesagt, dass sie Weiterlesen

Vorträge

In meinen Vorträgen möchte ich Ihnen Denkanstöße für neue Ideen und Gedanken geben.

Selbstverständlich können im Anschluss Fragen gestellt werden. Auch können die Hörer mit interaktiven Elementen eingebunden werden. Sprechen Sie mich an!

Termine für kommende Vorträge finden Sie hier.

Mögliche Themen sind:

Wie kann man störendem Verhalten von Kindern wirkungsvoll begegnen?
Eine Einführung in die Ermutigungspädagogik

Mit dem Verhalten, das Kinder zeigen können, bringen sie uns Erwachsene manchmal zur Verzweiflung. Dabei verfolgen Kinder oft unbewusste Ziele. Erkennen wir diese, können wir auch das damit verbundene problematische Verhalten besser verstehen und diesem wirkungsvoll begegnen.

Der Vortrag zeigt aus Sicht der seit über 100 Jahren existierenden Individualpsychologie Alfred Adlers, wie wichtig das Zugehörigkeitsgefühl ist und wie es sich auf das Verhalten unserer Kinder auswirkt. Er zeigt auch, was Eltern und Erzieher beitragen können, damit sich Kinder kooperativ verhalten.

Strafe ist dabei keine Alternative. Dafür werden dem Kind mittels logischer und natürlicher Folgen Lernerfahrungen geboten, die zu einem kooperativen Verhalten führen. Außerdem ist es für Erwachsene wichtig, eigene Grenzen aufzuzeigen und Nein sagen zu können.

Ermutigungspädagogik heißt, das Wachstumspotential von Kindern zur Entfaltung zu bringen und sie nicht an ihrer Fehlerhaftigkeit zu messen. Auch das Anerkennen von Qualitäten und Fähigkeiten eines jeden Menschen – sowohl der eigenen Person als Erzieher als auch der des Kindes sind dabei von Bedeutung. Dadurch wird der Glaube an die eigenen Fähigkeiten erhöht, was letztlich zu einem gesunden Selbstbild und Selbstwertgefühl führt. Dies wirkt sich immer positiv auf das Verhalten von Kindern aus.


Das hast du aber gut gemacht! Kann man Kinder kaputtloben?
Die Auswirkungen von Lob vs. Ermutigung auf das Sozial- und Lernverhalten von Kindern

Übermäßiges Lob nennen die Medien als einen Grund für die Zunahme von Narzissmus in unserer Gesellschaft. Was ist da dran? Der Vortrag zeigt zunächst die Unterschiede zwischen Lob und Ermutigung auf. Er macht deutlich, dass Loben zwar ok, jedoch als alleiniges Mittel eines Feedbacks falsch und schädlich ist. Ermutigung hingegen baut auf. Die Frage ist jedoch: Wie ermutigt man richtig? Die Inhalte sind praxisnah und können sofort angewendet werden.

Es werden zahlreiche Praxisbeispiele gegeben, wie Ermutigung kooperatives Verhalten fördert. Durch Ermutigung erhöht sich in der Folge die Lern- und Leistungsbereitschaft sowie die Lernfähigkeit von Kindern und Jugendlichen.

Themen: Was ist Mut und wozu brauchen wir ihn? – Welche Zeichen von Entmutigung zeigen Menschen in ihrem Verhalten? – Die Bedeutung des Zugehörigkeitsgefühls – Wie schaffe ich Grundlagen für kooperatives Verhalten von Kindern (Mitarbeitern/Mitmenschen)? – Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Zugehörigkeit und Verwöhnung bzw. Narzissmus? – Wie ermutige ich andere ganz konkret? Auswirkungen auf Sozialverhalten und Lernen.


Wir sind alle Kinder in einer alternden Haut – Kindheitserinnerungen und innere Orientierung
Alfred Adler, der Begründer der Individualpsychologie, beschäftigte sich vor über 100 Jahren mit Kindheitserinnerungen als Ressourcen für die Entwicklung im Erwachsenenleben und für die Bewältigung von krisenhaften Phasen. Der Vortrag gibt Einblick in den individualpsychologischen Umgang mit positiven und negativen Erinnerungen an die Kindheit und erläutert, wie hier der Schlüssel für Verhaltensänderung und einem guten Umgang mit sich selbst gefunden werden kann.

Kindheitserinerungen sind innere Bilder und geben uns eine innere Orientierung. Je besser man diese innere Orientierung kennt, desto besser und gezielter kann man Einfluss auf sein Leben nehmen.

Themen: Was sind Kindheitserinnerungen? – Was wollen uns Kindheitserinnerungen sagen? – Erzähl mir aus deiner Kindheit und ich sage dir, wer du bist. Was ist da dran? – Wie kommt man an seiner Kindheitserinnerungen heran? – Wie wahr sind sie? – Was haben sie mit unserem Konfliktverhalten zu tun? – Welchen Zusammenhang gibt es zwischen der Partnerwahl und Kindheitserinnerungen? – Warum ist es so schwer, Essgewohnheiten zu ändern? – Welche Bedeutung haben Kindheitserinnerung in Bezug auf die Berufswahl? – Umgang mit schmerzhaften Erinnerungen – Lebensbedingungen / Krisenbedingungen – Kann ich negative Kindheitserinnerungen los werden?


Muss Strafe wirklich sein?

Können Sie sich vorstellen, ohne Bestrafung Konflikte mit Kindern zu bewältigen? Alfred Adler, der Begründer der Individualpsychologie, sah das Zugehörigkeitsgefühl als bedeutenden Faktor für eine gelungene Beziehung zwischen Kindern und Eltern an. Wie schafft man es einerseits, dabei Gleichwertigkeit zu leben, andererseits die Führungsrolle zu behalten? Sie erhalten alltagsbezogene Hinweise für Konfliktfälle; auch das richtige Aufstellen von Regeln sowie die „Auszeit“ werden Thema sein.


Alfred Adler und die Individualpsychologie
Alfred Adler (1870-1937) begründete vor 100 Jahren in entschiedener Abrenzung zu Sigmund Freud die Individualpsychologie. Er schuf in Wien Erziehungsberatungsstellen und ist einer der Väter der Sozialpädagogik. Adler sah den Menschen als soziales und eigenverantwortliches Wesen, dessen Gemeinschaftsgefühl Gradmesser für die Gesundheit von Individuum und Gesellschaft ist. Der Vortrag zeigt, wie aktuell Alfred Adlers Werk noch heute ist.

Gehaltene Vorträge:

  • Alfred Adler und die Individualpsychologie, 7.5.2019, Gasteig, MVHS
  • Das hast du aber gut gemacht! Zum feinen aber bedeutsamen Unterschied zwischen Lob und Ermutigung, 22.1.2019, Gasteig, MVHS
  • Wir sind alle Kinder in einer alternden Haut – Kindheitserinnerungen und innere Orientierung, 25.11.2018, Einstein, MVHS
  • Muss Strafe wirklich sein?, 12.04.2018, Gasteig, MVHS
  • Wir sind alle Kinder in einer alternden Haut – Kindheitserinnerungen und innere Orientierung, 5.11.2017, Einstein, MVHS
  • Das hast du aber gut gemacht! Zum feinen aber bedeutsamen Unterschied zwischen Lob und Ermutigung, 30.4.2017, Gasteig, MVHS
  • Alfred Adler und die Individualpsychologie, 17.1.2017, Gasteig, MVHS

 

Der Unterschied zwischen Lob und Ermutigung

Aktualisiert am 1.12.2018

Lob bezieht sich auf eine Person, ihre Leistung, oder ein Merkmal von ihr. Es zielt auf etwas, das die Person hat, ab. Es würdigt ihren Erfolg. Sage ich zu jemandem: „Du bist ein toller Koch“, so bezieht sich meine Aussage auf die Person und die Leistung. Die Aussage: „Du hast wunderbar gekocht,“ bezieht sich auf die Leistung. „Du hast einen guten Geschmack“ auf ein Merkmal. Lob und Bewunderung sind Applaus. Wir applaudieren zum Erfolg anderer.

Um loben zu können, muss zuvor eine lobenswerte Leistung erbracht worden sein. Im Falle eines Misserfolgs kann man nicht loben; häufig wird das Ergebnis dann kritisiert. Lob kann dazu führen, dass der Bewunderte seinen Selbstwert davon abhängig macht, und dass er sich dazu getrieben sieht, stets erfolgreich zu sein, um den benötigten Applaus zu bekommen, ohne den er sich wertlos fühlt.

Ermutigung erkennt die Qualitäten, Talente, Fähigkeiten oder Verhaltensweisen von Menschen an, bezieht sich also insgesamt mehr auf das, was Menschen tun, auf ihre Anstrengungen bzw. auf Prozesse. Ich ermutige Kinder in der Schule beispielsweise so: „Ihr habt prima zusammengearbeitet und eine eigene Idee umgesetzt.“ Oder: „Du wirst das schaffen! Probiere es nochmal!“ Weiterlesen