Den eigenen, sicheren Standpunkt finden

So ist es nunmal im Leben: Man hat doch immer wieder mit schwierigen Menschen zu tun. Dann stellen sich Fragen, wie: Was mache ich oder wie verhalte ich mich? Sollte ich freundlich sein. Wie vorsichtig muss ich sein? Sollte ich die Person meiden? Oder sollte ich gar kämpfen?

Die Individualpsychologie hält einige Methoden bereit, den Umgang mit schwierigen Menschen zu erlernen. Es ist oft verblüffend, wie eine eigene, zum Positiven geänderte Einstellung zu einem positiven Gegenüber führt. Das habe ich selbst schon oft erlebt.

Aber leider klappt das nicht immer. Es gibt Menschen, die über Persönlichkeitsmerkmale verfügen, die schädlich für andere sind. Sie geben ihnen das Gefühl, schuldig und fehlerhaft zu sein. Dadurch wird man unsicher. Je nachdem, wie es persönliche Bindung und Freiheit erlauben, ist es dann besser, diese Menschen zu meiden oder zu verlassen.

Zwei Beispiele hierzu:

  • Das aktive Meiden übler Nachrede am Arbeitsplatz kann zu Schwierigkeiten führen. Mitmachen ist oft einfacher. Aber ist das deswegen die bessere Lösung?
  • Übt der eigene Partner einen toxischen Einfluss aus, dann ist es zunächst wichtig, das zu erkennen. Denn durch steigende Verunsicherung sieht man sich selbst als die Quelle aller Fehler an. Das richtig zu erkennen ist eine Sache, so reagieren zu können, dass man selbst wieder Lebensfreude gewinnt, eine andere.

Das ist hilfreich: die eigenen Fähigkeiten und Eigenschaften zu kennen

In jedem Fall aber ist es zunächst nötig, sich seiner eigenen Fähigkeiten und guten Eigenschaften sicher zu sein. Damit hat man eine feste Ausgangsbasis, um tragfähige Entscheidungen treffen zu können. Dann kann man agieren und muss nicht nur reagieren.

Es geht darum, angemessen handeln zu können: Dort wo möglich, seine eigene Einstellung zu ändern und so zu einem guten Miteinander in Familie und Beruf beizutragen.

Und dort, wo das nicht möglich ist, die Ursachen zu suchen. Dabei – und da bedarf es einer Portion Mut – sollte man auch seinen eigenen Anteil sehen können. Mit dem Ergebnis der Eigenbetrachtung geht es die nächste Runde in den Ring: Vielleicht doch noch einmal die eigene Einstellung ändern oder Plan B: eine Konfliktlösung starten oder Plan C: Schritte zum Gehen einleiten.

Das ist gesund: positive Beziehungen zu anderen Menschen zu haben

All das ist schwieriger, als so weiterzumachen, wie bisher. Mit Sicherheit aber ist es auf Dauer befriedigender und damit der eigenen Gesundheit zuträglicher. Joachim Bauer schreibt: „Sehr interessant und bedeutsam ist die Beobachtung […] [einer] schwedischen Forschergruppe, dass gute zwischenmenschliche Beziehungen vor den negativen Auswirkungen von Stresserlebnissen auf die Lebenserwartung schützen können.“ [1]

Es ist also für unsere Gesundheit und Lebenserwartung wichtig, positive Beziehungen zu anderen Menschen zu haben. Und weil das eben nicht immer so leicht und auch manchmal nicht möglich ist, kann ich Sie dabei unterstützen, Ihren Standpunkt zu finden. Von diesem aus ist es Ihnen möglich, Ihre Entscheidung zu treffen, um Ordnung ins Leben zu bringen und wieder zur Ruhe zu gelangen.

Die Unterstützung kann in der Einzelberatung geschehen. Oft ist hier auch das Encouraging-Basis-Training sehr hilfreich, denn hier kommt noch eine positive Gruppendynamik hinzu. Zum Training finden Sie hier weitere Informationen.

[1] Joachim Bauer: Das Gedächtnis des Körpers. Wie Beziehungen und Lebensstile unsere Gene steuern, Piper, 7. Auflage 2016, S. 29

Foto: © 2008, Sabine Scherz